An einem Samstag Mittag im Herzen von Hamburg, einen Katzensprung vom Glück, das heißt von der Astra-Urtyp-Brauerei, entfernt: Wie passend, stehen doch bei den Gästen aus Heimfeld 13 wahre Urtypen aus längst vergangenen Zeiten auf dem Acker. Nebel liegt über dem Platz, die Mütter holen ihre Töchter ins Haus, als ahnten sie was sich in wenigen Augenblicken ereignen könnte, der Schiedsrichter ist gar nicht erst angetreten und so kommt es wie es kommen musste, der altehrwürdige Ehrenpräsident, Daddy!, dessen Einstellung zu den Gegnern - soviel vorab - sich am besten mit der Haltung der Grünen zur Atomkraft vergleichen lässt, hebt die Pfeife zu den bartumwucherten Lippen: Winni scharrt mit den frisch beschlagenen Hufen, Shahin und Shahab rezitieren letzte Verse des Korans, ein Pfiff durchschneidet die quälende Stille und – (ganz wichtig, dass jeder Leser jetzt eine Pause von 7 Sekunden einlegt) das Inferno beginnt. Von Beginn an laufen die Dynamos auf Hochtouren und vertreiben so die düsteren Schatten der Vergangenheit, des letzten Heimspiels, von letzter Nacht. Irgendwann kommt Jenser, seit Kurzem Schwarzkopfpremiummännerhaarwaschmittelmodell , an den Ball und der Glanz seines wallenden Haupthaares überträgt sich auf den Platz, weshalb die Kugel unfassbar verdient und souverän in der Pforte einschlägt und das Tor zum Himmel sich den ersten Spalt weit öffnet. Es folgt die stärkste Phase von Franz, der die Gegner wie eine Nesseltier aufs neue fixiert und sich dabei nicht scheut, dahinzugreifen, wo es weh tut. Auch Maxey, trotz stechender Schmerzen in Zahn und Schritt, tut sein übriges, damit der jüngst gesundete Shahab die Zeit nutzen kann um seinen drallen Körper im Glanze des Fahradlichts zu bräunen. Winni und Justus, endlich hat der Fußballgott einen Namen, gehen ab wie Thors Hammer, aus dem Stakkato ihrer graziösen Bewegungen heraus entwickelt sich ein ums andere Mal eine Ecke für Dynamo. Claim, nennen wir ihn lieber Gina, oder die mit dem roten Halsband, tritt an und auf Logos Aufforderung „Gina, mach einen heißen Strip“ offenbart er uns die ganze Pracht seines Körpers, der das Spielgerät verdient im Alu-Gelöt der Staubfresser unterbringt. Das Tor zum Himmel öffnet sich einen weiteren Spalt. Auch Paul hält nun nichts mehr zurück, er spielt als gäbe es kein morgen mehr, aber vor allem keift er in den 90 Minuten wie eine nepalesische Bergziege mit dem hervorragenden Obmann der Völker des Nahen Ostens. Dieser tut Paul jedoch nicht den Gefallen des frühzeitigen Duschens, sodass sich der kleine, hübsche, haarige Iraner es anders überlegt und stattdessen eine derartig sehenswerte Bude schießt, wodurch das Tor zum Himmel nun soweit offen steht, dass erste blonde Schönheiten, nennen wir sie Sabrinas, in jungfräulicher Manier ihrem Propheten Shahin zu Gefallen sind. Was dann folgt ist schnell erzählt: Logo nimmt sich am eigenen 5er das Leder, und läuft. Er läuft? Wie ein junger Gott. Er erreicht die Mittellinie, lässt die ersten fünf in die eigene Hälfte zurückgezogenen Gegner stehen und läuft weiter. Er läuft weiter? Wie ein junger Gott. Er erreicht den gegnerischen Strafraum, hört die sich blähenden, schnaufenden Nüstern von Nici, dem zweit schönsten Mann nach Jens, dem Mann, den sie Pferd nennen, nicht nur der Lunge wegen natürlich! Aber Logo ist nicht vom Ball zu trennen und lässt die nächsten vier Gegner stehen. Und läuft weiter! Er läuft weiter? Er ist der junge Gott; nur der Torwart und sein eisenharter Vorstopper, eine billige Kopie von Winnie trennen Logo noch vom Torerfolg, er könnte jetzt abspielen, Nici würde das Tor ohne Probleme machen, aber Logo hat Manni ein Versprechen gegeben und so macht er es spannend, schießt die Winnifälschung an, verlädt so den Torwart und trifft. Zeitgleich mit dem Donnern des Spielgeräts im Kasten ertönt das liebevolle „Du egositischer Wichser...“, Logo und Nici schauen sich tief in ihre braunen Rehaugen, sie haben sich lieb, vielleicht noch mehr... Logo klärt auf, das er das Tor seiner jüngst geborenen Nichte Lotta Iona widmet und so tritt erstmals auch der weltigste Weltkapitän Chrischi in Erscheinung, damit er und Logo sich gegenseitig am Daumen lutschen können. Doch damit nicht genug, Chrischi dreht nun auf, er spürt das Vertrauen seiner Crew und mit den Worten „Reise, Reise aufstehn, die eine Hand am Sack, die andere am Socken, Seemann es ist locken!!! Männer hebt die müden Leiber, die Pier steht voller nackter Weiber, jeder weckt den Nebenmann, der Letzte stößt sich selber an“ ist er im Stande noch einmal alles zu mobilisieren, es sind die kleinen Dinge, die das Leben schöner machen, das weiß auch Pfadfinder Janos, der nicht nur die Zeit findet während des Spiels „Einen“ zu bauen, sondern den Weltkapitän so unglaublich gut unterstützt, dass auch dieser das Tor trifft, auf das sich die Himmelspforte einen weiteren Spalt öffnete. Auch Wanja kann noch so einiges, nicht nur untenherum! Denn er steigt wie ein Phönix aus der Altonaer Asche in die Luft auf, um mit der Kraft seines voluminösen Schädels das entscheidende 6:0 zu markieren und dafür zu sorgen, dass das Himmelstor so sperrangelweit offen steht, wie es sonst lediglich die Damen der Herbertstrasse vermögen. Ein verdienter Sieg, den die tapferen Helden Heimfelds in Gedenken an alle, die nicht dabei sein konnten, insbesondere wegen Choker Manni, beim Lieblingskroaten Urmel mit Djuvet-Reis satt feierten!